Welche Möglichkeiten habe ich als Anleger?

Nachhaltigkeit gewinnt in allen Lebensbereichen immer mehr an Bedeutung. Dies gilt auch für den Finanzsektor. Wer hier fair anlegen möchte, orientiert sich zunächst an den ESG-Kriterien. Diese stehen bekanntlich für Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere Ansätze, wie sich nachhaltig investieren lässt. Welche dies im Einzelnen sind, erfahren Sie nachfolgend.

Immer eine gute Wahl: Nachhaltige Fonds

Fonds sind seit jeher eine beliebte Anlageform. Mittlerweile auch in puncto Nachhaltigkeit. Eine erste Entscheidungshilfe sind hier die ESG-Aspekte. Doch auch Nachhaltigkeitslabels wie das FNG-Siegel des „Forums Nachhaltige Geldanlagen“ können durchaus sachdienlich sein. Denn diesbezüglich geht es z. B. um die ökosoziale Verpflichtung eines Finanzdienstleisters. Zudem ist aber auch der Kunde selbst gefragt. Er sollte sich konkret mit den verschiedenen Investmentprodukten auseinandersetzen. Welche Strategie verfolgen sie? Wie sind die einzelnen Aktienanteile zusammengesetzt? Oder gibt es eventuell Ausschlusskriterien für bestimmte Produkte? Umgekehrt offenbaren die Dienstleister, welche Faktoren ihre nachhaltigen Fonds umfassen und welche Ziele mit ihnen angestrebt werden. Transparenz ist also ein wichtiger Indikator in Sachen nachhaltiges Investment.

Mit E-Mobilität in die Zukunft durchstarten

Elektromobilität ist längst nicht mehr nur ein Trend. Das Wachstum in diesem Bereich nimmt stetig zu. Somit lohnt es sich in jedem Fall, in E-Mobilität zu investieren. Als Geldanlage bieten sich hier u. a. Themenfonds und Aktien an. Dies bedeutet, dass man in einen Hersteller investiert. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit der Direktbeteiligung in ein Unternehmen. Diese Variante ist jedoch relativ risikoreich, zumal das Kapital meist über einen längeren Zeitraum gebunden ist. Tipp: Mittels Crowdinvesting lässt sich schon mit kleineren Geldbeträgen in die E-Mobilität investieren. So relativiert sich das Risiko eventueller Verluste. Insgesamt können Anleger mit einem exponentiellen Anstieg des Absatzes in der E-Mobiltität rechnen und sollten es insofern nicht verpassen, auf den Investmentzug aufzuspringen.

In erneuerbare Energien investieren

Nachhaltiges Investment in regenerative Energien hat viele Vorteile. Der wichtigste dürfte sein, dass die weltweite Klimakrise damit eingedämmt und bekämpft wird. Des Weiteren werden aber auch zukunftsfähige Technologien massgeblich gefördert. Soll heissen: Jeder Euro, der in erneuerbare Energien fliesst, kann so die Energiewende beschleunigen. Dies erkennen auch immer mehr Privatanleger und entdecken dabei die erneuerbaren Energien als sinnvolle und lukrative Kapitalanlage für sich. Nachhaltige Investitionen kommen vor allem Kraftwerken, die auf erneuerbare Energien setzen, zugute. Konkrete Anlageformen für Investoren sind hier z. B. Aktien, Themenfonds, Best in Class Fonds, Impact Fonds, Beteiligungen und Spareinlagen. Nähere Infos hierzu unter klimavest.de.

Ebenfalls nachhaltig: Faires Gold

Gold gilt seit jeher als sichere Wertanlage. Die Investition in Gold ist also durchaus eine kluge Entscheidung. Dies kann direkt oder indirekt erfolgen. Entweder erwirbt man das Edelmetall als Barren oder Münzen, oder man kauft entsprechende Wertpapiere, welche den Goldpreis widerspiegeln. Dies ermöglicht die Investition in Gold, ohne sich über dessen Aufbewahrung Gedanken machen zu müssen. Beim Kauf von Gold sollte man jedoch unbedingt die Fairtrade-Bedingungen im Blick behalten. Fairtrade bedeutet in diesem Fall z. B. das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit. Ebenso gehören entsprechende Schutzkleidung, Gesundheits- und Sicherheitsmassnahmen sowie einen verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt zu den Standards. Nicht zu vergessen ein garantierter Fairtrade-Mindestpreis. Weitere Einzelheiten über faires Gold finden Sie hier.

Perspektiven schaffen durch Mikrofinanz

Auch das Konzept „Mikrofinanz“ stellt ein nachhaltiges Investment dar und ist ein wichtiges Instrument zur Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern. Dort sind viele Menschen vom regulären Finanzmarkt ausgeschlossen. Da sie meist über kaum finanzielle Mittel und sonstige Sicherheiten verfügen, haben sie keine Möglichkeit, Kredite aufzunehmen, Vermögen anzusparen und in ihre Zukunft zu finanzieren. Dies betrifft insbesondere Frauen. Ideen können nicht umgesetzt werden, und so sind viele ein Leben lang der Armut ausgeliefert. Genau an diesem Punkt kommt Mikrofinanz ins Spiel. Durch die Vergabe von Kleinkrediten gewährleistet dieses Konzept neben Sicherheit und wirtschaftlichem Wachstum auch die Chance, das Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Mikrofinanz ermöglicht letztlich die Versorgung mit Nahrung, medizinische Hilfe und Schulbildung für Kinder – speziell auch für benachteiligte Mädchen. Mikrofinanz ist folglich auch für die nächsten Generationen eine überaus hilfreiche Massnahme.

Investment in nachhaltige Startups

Wer in eine Firma investieren möchte, der erwirbt deren Aktienanteile. Dies gestaltet sich bei Startups jedoch eher schwierig, da sie noch ganz am Anfang stehen und Aktien im Regelfall noch nicht verfügbar sind. Für Anleger gibt es aber trotzdem Möglichkeiten, in ein Startup zu investieren. Gängige Praxis ist hier die Suche nach einem sogenannten „Business Angel“. Geschäftsbeziehungen entstehen in Netzwerken, auf Messebesuchen und durch sonstige persönliche Kontakte. Diese bieten sowohl dem Startup als auch dem Anleger Gelegenheit zum Austausch. Durch Transparenz in Sachen Kennzahlen und Prognosen bekommt der Gründer hierbei die Chance, den optimalen Investor für sein Startup zu finden. Je nach Höhe des Investments erhält der Anleger dann im Gegenzug ein Mitsprache- und Auskunftsrecht. Darüber hinaus kann der Investor dem Startup mit eigenen Erfahrungswerten zur Seite stehen und so dessen Erfolgsgeschichte begünstigen. Agiert das Jungunternehmen positiv, profitiert schliesslich auch der Anleger davon in Form hoher Renditen. So entsteht eine Win-Win-Situation auf beiden Seiten.

Nachhaltige Immobilien

Wer in Immobilien investieren möchte, muss nicht gleich eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen. Es geht auch eine Nummer kleiner. Denn auch mit geringeren Geldsummen kann man am Immobilienmarkt partizipieren. Die Vorteile dieser Anlageform liegen auf der Hand: Zum einen bietet sie Schutz vor Inflation, zum anderen ist sie nicht abhängig von Kursschwankungen an der Börse. Immobilien sind wertstabil und fallen damit ebenfalls in die Kategorie „Nachhaltiges Investment“. Als Anleger hat man u. a. die Möglichkeit, in ökologisch ausgerichtete Immobilienfonds, in das bereits erwähnte Crowdinvesting oder in Genossenschaftsanteile zu investieren. Dabei sollte man bedenken, dass es sich hierbei um ein eher langfristiges Anlagemodell handelt und dass das Angebot an nachhaltigen Immobilien bislang noch etwas zu wünschen übrig lässt. Aufschlussreiche Details zum Thema siehe nachhaltig-investieren.com.