Was den Bokashi-Eimer vom Kompostbehälter unterscheidet

Wenn man das erste Mal im Bekanntenkreis von einem Bokashi-Eimer erzählt, halten das viele für das japanische Wort für Kompostbehälter, doch das greift zu kurz und ist nicht ganz richtig, weil sich der Vorgang des Kompostierens grundsätzlich von dem unterscheidet, was im Bokashi-Eimer abspielt. Richtig ist allerdings, dass man sowohl in den Eimer aus Japan wie auf den Kompost-Haufen pflanzliche Abfälle werfen kann, die sich dann später nützlich machen.

Beim Zubereiten von Speisen fallen in der Küche immer Abfälle an, die sich hervorragend für Bokashi eignen

 

Unterschied zwischen Kompost und Bokashi

Der wesentliche Unterschied zwischen dem klassischen Komposthaufen und dem Bokashi ist, dass beim klassischen Kompost die pflanzlichen Abfälle nach und nach vererden,  wohingegen beim Bokashi eine Fermentierung stattfindet.

Den klassischen Komposthaufen im Garten kennen viele bereits – doch es lohnt sich, sich auch einmal mit dem Bokashi-Verfahren zu beschäftigen.

 

Klassisches Kompostieren

Beim klassischen Kompostieren sorgen viel Würmer und Mikroorganismen im Komposthaufen dafür, dass aus den eingebrachten Pflanzenabfällen nach und nach Humus wird. Dafür wird Sauerstoff gebraucht. Das ist auch der Grund, warum man Kompost von Zeit zu Zeit wendet. Spätestens nach 1-2 Jahren ist im Garten beim Komposthaufen die Kompostierung abgeschlossen und man hat ganz feinkrümelige, dunkle Erde, die fast schon schwarz ist.

Den so gewonnenen Kompost kann man direkt an die Pflanzen geben.

So läuft es mit dem Bokashi-Eimer

Die Vorgänge im Eimer benötigen – im Gegensatz zum Kompost – keinen Sauerstoff, weil man hier auf Fermentierung setzt.

Die Pflanzenabfälle aus der Küche wirft man kleingeschnitten in den Eimer und presst sie im später wieder luftdicht verschlossenen Eimer zusammen. Das Besprühen mit Effektiven Mikroorganismen (EM) ist ebenso förderlich wie ein Aufstreuen von Pflanzenkohle. Das wiederholt man so lange, bis der Eimer voll ist. Anschliessend wartet man noch zwei Wochen, bis der Bokashi fertig ist.

Unten am professionellen Bokashi-Eimer ist immer ein Hahn, mit dem man Flüssigkeit ablassen kann. Das sollte man auch alle paar Tage tun und gewinnt so den Bokashi-„Saft“, den man nicht trinken sollte, sondern verdünnt mit Wasser  als Flüssigdünger verwenden kann (5 ml Bokashi-Saft auf 1 l Wasser).

Den festen Bokashi oben im Eimer kann man im Garten mit ca. 20 cm Abstand zu Pflanzen vergraben. Erst dort werden sie  vererden.

Was darf alles in den Bokashi-Eimer?

Typischerweise füllt man den Eimer mit:

  • Gemüseresten
  • Obstresten
  • Eierschalen
  • Kaffeesatz
  • Altem Brot
  • Welken Blumen
  • Vertrocknete Blätter
  • Alter Joghurt
  • Reste tierischer Produkte, aber keine Knochen

Da der Eimer luftdicht verschlossen wird und meist in der Küche steht, muss man keine Angst haben, dass nachts ein Marder oder Ratten sich dort bedienen, wie dies auf einem Komposthaufen im Garten der Fall sein könnte, wenn man dort Fleischabfälle entsorgt.

Eimer sind meist deutlich kleiner

Die Eimer aus Japan sind meist deutlich kleiner, fassen z.B. „nur“ 16 Liter. Häufig werden 2 oder 3 solcher Eimer im Haushalt eingesetzt. Ist einer voll, wird der nächste begonnen.

Komposthaufen nehmen meist deutlich mehr Platz in Anspruch, häufig 1 Kubikmeter mit 1000 Litern Volumen.

Kleinschneiden versus einfach so draufwerfen

Während man für den Bokashi die Küchenabfälle möglichst klein schneiden sollte, kann man auf den Kompost auch grössere Stücke werfen, da dort das Werden zu Erde ohnehin 1 Jahr braucht. Letztendlich macht aber der Kompost deutlich mehr Arbeit, da man zwischendurch den Komposthaufen wenden sollte und am Ende den Kompost eigentlich noch durchsieben sollte, damit die gewonnene Erde möglichst fein wird. Das entfällt beim Bokashi-Prinzip.