Das cobas m 511 Hämatologie-Analysensystem von Roche

Das Schweizer Pharmaunternehmen Roche hat Anfang 2017 mit der Markteinführung eines innovativen Systems für Hämatologie-Analysen eine neue Ära in diesem Bereich eingeläutet. Hämatologie-Tests, die für die Erkennung diverser Krankheitsbilder höchst bedeutsam sind, laufen mit dem cobas m 511 Hämatologie-Analysensystem wesentlich komfortabler, schneller und effizienter ab.

Das cobas m 511 Hämatologie-Analysensystem: automatische Blutzellen-Analyse
Roche gab im Januar 2017 bekannt, dass die neue Lösung für eine automatisierte Analyse verschiedener Blutzellentypen ab sofort in Staaten mit CE-Kennzeichnung (Qualitätsstandard) vertrieben wird. Für Roche Diagnostics ist es das erste selbst entwickelte Produkt auf dem anspruchsvollen Hämatologie-Markt. Der Fortschritt mit cobas m 511 ist unverkennbar: Bisher war für den vollständigen Hämatologie-Test viel Blut erforderlich. Die Blutprobe musste zudem mehrere Systeme durchlaufen, was arbeits- und zeitintensiv ist. Bedenklich waren dabei die möglicherweise uneinheitlichen Ergebnisse, weil die Auswertung von Ausstrichbildern schwierig ist. Beim cobas m 511 kommt nun die Roche Bloodhound®-Technologie zum Einsatz, bei der drei Prozesskomponenten in einem kompakten, digitalen System zusammengefasst werden:

  • Zellerkennung
  • Zellzählung
  • Zellklassifikation

Das cobas m 511 System übernimmt den Ausstrich, die Färbung und die Analyse der Blutproben auf mikroskopischen Trägern der Objekte. Der Roche Diagnostics CEO Roland Diggelmann verwies anlässlich der Markteinführung von cobas m 511 darauf, dass Patienten von der genaueren und schnelleren Diagnose mehrerer Blutkrankheiten stark profitieren, darunter Anämie und Leukämie. Für Hämatologie-Labors beginne damit ein neues Zeitalter, so Diggelmann. Die Kunden würden von Roche die volle Unterstützung bei der Einführung der integrierten und effizienten Laborlösung erhalten, deren medizinischer Mehrwert unumstritten sei. Das cobas m 511 Hämatologie-Analysensystem bietet gegenüber den gegenwärtig noch angewendeten konventionellen Technologien mehr Genauigkeit und einheitlichere Ergebnisse.

Tests mit dem cobas m 511 Hämatologie-Analysensystem
Das System kategorisiert Thrombozyten, Leukozyten und Erythrozyten nach deren Zählung und Identifizierung, die Zellen werden digital dargestellt. Das medizinische Fachpersonal konzentriert sich auf die Suche nach auffälligen Zellen in Patientenproben und deren Klassifizierung. Durch die Digitalisierung und Automatisierung mit cobas m 511 verringern sich stark die ressourcenintensiven manuellen Überprüfungen per Mikroskop. Schwierige Fälle können Ärzte einfacher mit den Experten andere Fachgebiete diskutieren – und das weltweit. Die schnellen Ergebnisse unterstützen die Patientendiagnose nachhaltig. Es geht insgesamt um über 150 bislang identifizierte hämatologische Krankheitsbilder. Dabei kann es sich um benigne (gutartige) oder maligne (bösartige) Formen handeln. Die Unterscheidung erfolgt grob nach den Blutbestandteilen, die betroffen sein können. Das sind die Erythrozyten, das Blutplasma, Leukozyten und Thrombozyten. Blutkrankheiten stellen für die Betroffenen und für die gesamte Gesellschaft eine hohe Belastung dar. Nach jüngsten Studien sind in Europa vermutlich rund 80 Millionen Menschen von hämatologischen Störungen betroffen, deren ökonomische Auswirkungen auf 23 Milliarden Euro jährlich geschätzt werden. Doch nicht alle Blutkrankheiten sind bösartig. Das cobas m 511 Hämatologie-Analysensystem hilft künftig bei der schnelleren Diagnostik und verschafft Ärzten einen Vorsprung für geeignete Therapieansätze.